Wie wird ein Auto alltagstauglich?
Man muss es starten, ab und zu reparieren, zum TÜV und los. Ok, tan ken wäre wohl auch noch sinnvoll. Wie wird ein Handwerker alltagstauglich? Er muss das Know-how seines Fachs beherrschen und passendes Werkzeug haben. Wie wird ein neugeborenes Baby alltagstauglich? Es IST alltagstauglich, aber es ist nicht allein lebensfähig! Wie wird unser Glaube alltagstauglich? Er IST alltagstauglich, aber auch er braucht Lebenshilfe, um nicht einzugehen.

Unser Glaube wird alltagstauglich durch ein Sonntagsgesicht. Nein, nicht durch unsere Sonntagsruhe oder unsere Sonntagsgesichter. Das Sonntagsgesicht des christlichen Glaubens trägt den Namen Jesus Christus, denn unser Sonntag soll an seine Auferstehung zu Ostern erinnern. Ohne dieses weltverändernde Ereignis damals wäre unser Glaube heute nie und nimmer alltagstauglich, sondern letztlich eine hoffnungslose Frömmigkeit.


Was heißt das konkret? Unser Glaube wird nicht durch Verbote alltagstauglich, obwohl viele Menschen die 10 Gebote als negative Einschränkungen sehen und stöhnen. Gebote bzw. Ordnungen sind aber wichtig für unser Zusammenleben und für unsere Beziehung zu Gott. Aber mit „du darfst nicht“ und „du sollst nicht“ wird man kein fröhlicher, alltagstauglicher Christ. Man wird es auch nicht durch fromme Leistung. Natürlich gibt es viel zu tun im Reich Gottes, keine Frage. Auch in unserer Gemeinde suchen wir oft Mit arbeiter für verschiedene Aufgaben. Da kann man sich melden und ein steigen und was tun – aber das allein  macht ?s auch nicht, denn wer nur auf  seine Leistung schaut, übersieht viele  und vieles und wird irgendwann müde  und demotiviert.

Und dann gibt es noch andere, die haben gute Ideen und nehmen sich viel vor – und bewegen sich doch nicht vorwärts. Ihr Glaube verstaubt als Theorie. Sie finden keine wirkliche Anknüpfung im Alltag, vielleicht wollen sie auch nicht.

Oder ich denke an jene, die an etwas gebunden sind, weil sie kaum noch etwas anderes im Kopf haben und Nebensachen viel zu wichtig nehmen. Dafür geht viel Geld drauf und man vergisst vielleicht seine Freude dadurch und kann sich kaum einen Tag ohne vorstellen. Einen Tag ohne Handy – oder ohne facebook oder TV oder Schokolade? Wer macht mit? Wem das nicht gelingt, der ist bereits blockiert, vielleicht auch schon gefangen.

Und was passiert dann? Man kann nicht mehr anders, man lügt sich und anderen etwas vor, man hat nur noch das Eine im Kopf, man schadet sich, man verpasst anderes.
Freiheit muss her, damit unser Glaube, damit wir selbst alltagstauglich werden. Das Auto muss betankt werden, sonst nutzt der stärkste Motor nichts und der polierte Lack auch nicht. Ohne Benzin taugt das schönste Auto nur als Ausstellungsstück.

Auch wir müssen auftanken. Bei Jesus. Bei dem „Sonntagsgesicht“, dass jeden Wochentag zu einem Feiertag macht. Und was gibt es zu feiern? Freiheit! Ja, Freiheit.

Als Bundespräsident Gauck in unser höchstes Staatsamt gewählt wurde, war er sehrt gerührt und betonte den Wert der Freiheit. Er, der Ex-DDRler, der viele Schrecken und Schwierigkeiten des dortigen Regimes mitbekommen hatte. Freiheit - wir wissen oft gar nicht zu schätzen, was wir daran haben. Meinungsfreiheit. Pressefreiheit. Religionsfreiheit. Reisefreiheit u.v.a.m.

Auch unser Glaube wird alltagstauglich durch Freiheit. Und zwar hat diese Freiheit immer zwei Seiten, wie die zwei Seiten einer Münze. Es ist nämlich Freiheit von etwas und Freiheit für etwas.

In Gal. 6 schreibt Paulus: „Ihr seid zur Freiheit berufen“. Freiheit, um Gottes Kinder zu sein. Freiheit vom Gesetz der Sünde. Freiheit vom ewigen Tod als Folge davon. Da will Gott uns rausholen, die Ketten abnehmen, die uns binden. Das ist „Freiheit von“. Von Zwängen, die uns nicht gut tun. Von Gewohnheiten, die uns schaden. Von Selbstsucht. Von Habgier. Zur Freiheit berufen, sagt er, und fährt dann fort:
„nun seht zu, dass ihr durch die Freiheit nicht dem Egoismus Raum gebt“. Damit das konkret wird, fügt er hinzu: „vielmehr diene einer dem anderen in Liebe“.
Es geht im Glauben nicht um Verbote, sondern um Weisheit zum Leben. Denn, noch einmal Paulus: „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es darf mich nichts gefangen nehmen“ (1.Kor 6,12). Es wär doch auch schlimm, wieder neu in ungute Bindungen zu geraten. „So steht nun fest und lasst euch nicht wieder unter den Zwang der Knechtschaft bringen“. Das steht in Gal 5,1. Paulus beginnt den Vers mit dem Satz: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“. Also nicht nur berufen, sondern befreit. Er hat uns losgebunden. Alle Möglichkeiten stehen uns nun offen, um mit ihm zu leben.
Anders zu leben. Glücklich zu leben. Alltagstauglich zu leben. Neue „Freiheit für “ zu entdecken.

Man muss das Handy nicht permanent im Einsatz haben, denn es gibt Wichtigeres als immer vernetzt erreichbar zu sein. Richtig dabei sein ist viel cooler!

Man muss sein Geld nicht regelmäßig zum Shop tragen, denn es gibt Wichtigeres als das neuste Outfit.
Und andere tunen ihr Auto, damit es was hermacht.Man muss nicht alles mitmachen, was andere tun, sondern kann sich für Besseres entscheiden. Ich denke, weitere Beispiele sind gar nicht nötig, denn sie fallen jedem aufmerksamen Leser wohl selbst ein. Aus seinem Leben.
Man muss nicht glauben, wenn andere behaupten, Jesus wäre tot. Sondern kann in das Gesicht des Auferstandenen schauen. In sein Sonntagsgesicht, damit unser Alltag gelingt. Denn zur Freiheit hat uns Christus befreit.

Zur Freiheit hat euch Christus befreit!
• Freiheit, um mit ihm das Beste aus unserem Leben zu machen.
• Freiheit, um mit ihm auch für andere da zu sein.
• Freiheit, um mit ihm das Leben so zu gestalten, dass es Gott gefällt und Ehre macht.

Gott helfe euch, in den Niederungen des Alltags nach ihm zu fragen und durch ihn befreit zu leben!

Ihr/euer Harald Petersen

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