Hat denn jeder mindestens einen guten Freund bzw. eine gute Freundin? Gemeint ist damit mehr als eine Facebook-Bekanntschaft.
Schauen wir zunächst in die Bibel. Denn Freund oder Freundin zu sein oder zumin dest „freund - lich“ zu sein, also sich wie ein Freund zu verhalten, ist ein Anliegen der Bibel. Wobei sich hier gleich wieder die Frage stellt, wie wir Freundschaft definieren.
Jonathan, der ritterliche Sohn Sauls, ist ein treuer, selbstloser Freund Davids (1. Samuel 18ff ). Er hatte ihn so lieb wie seine eigene Seele. Ich erinnere an das Hohelied Salomos, in dem eine vertrauensvolle, erotisch-sexuelle Freundschaft zwischen Mann und Frau beschrieben wird.
Die Freunde Hiobs sind bekannt, die sich viel Mühe geben, den hart Geprüften aufzubauen. Paulus war für seinen jungen Freund, den Gemeindeleiter Timotheus, ein Mentor. Er war ihm in Liebe zugetan und hatte sich im Leben des Timotheus investiert und teilte ihm seine Erfahrungen mit. Der Timotheus-Brief belegt, wie eine solche Freundschaft funktionieren kann.
Lazarus war einer der Freunde Jesu. Mit Lazarus und seinen Schwestern Maria und Martha pflegte Jesus intensiven Kontakt. Und schließlich wird Freundschaft unabhängig von konkreten Personen beschrieben bzw. es wird beispielhaft vom Freund gesprochen: Sprüche 17,17: „Ein Freund liebt allezeit.“
Sprüche 18,24: „Ein treuer Freund liebt mehr denn ein Bruder.“
Lukas 11,5: „Welcher Freund würde dem anderen kein Brot geben, wenn dieser ihn sogar um Mitternacht darum bittet?“
Johannes 15,13-15: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, ich habe euch Freunde genannt, denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan." Jakobus nennt Abraham als Beispiel (Jakobus 2,23): „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde ein Freund Gottes genannt.“
Zuletzt zitiere ich Psalm 127,2: „An Gottes Segen ist alles gelegen“ und „seinen Freunden gibt er es im Schlaf“.
Freunde sind also Menschen, die mehr als ein oberflächliches „Hallo“ verbindet. Vertrauen und Wahrheit gehören dazu. Anteilnahme in Freude und Leid. Hilfe erbitten und Hilfe gewähren. Mit Freunden ist man gern zusammen, denn sie lieben einen so, wie man ist. Lieben? Ja, klar. Liebe ist ja nicht der Ehe vorbehalten. Es kommt entscheidend auf die Ausdrucksweise der Liebe an. „Liebe deinen Nächsten, liebe auch deine Feinde“, sagt uns Gottes Wort. Spätestens dabei wird uns klar, dass es nicht um besondere Gefühle gehen muss, sondern vielleicht um Wertschätzung, Treue, Rücksichtnahme, Förderung, Schutz, Akzeptanz... Liebe kann sich nämlich - auch in Freundschaften - in vielfältiger und überraschender Weise zeigen.
Eine Form der Liebe zu unseren Freunden
sollte es sein, ihnen die gute Nachricht vonJesus Christus nicht dauerhaft vorzuenthalten. Auch diesem besonderen Aspekt wollen wir uns in unserer Gemeinde von Anfang Februar bis Mitte März widmen.
42 Tage - Leben für meine Freunde. In unseren Gottesdiensten und den verschiedenen Gruppenstunden wird uns das Thema beschäftigen. Teilnehmerhefte dazu liegen in der Gemeinde aus. Wir, die Gemeindeleitung, wünschen gute Impulse und jedem wertvolle Freundschaften.
Harald Petersen, Pastor