Mitglieder einer Freien evangelischen Gemeinde sind "frei" in ihrer Entscheidung für ein bewusstes Leben mit Jesus Christus und der Bibel. Damit gehören sie frei"willig" zu einer christlichen Gemeinde, deren Mitte Jesus Christus ist.

Eine Freie evangelische Gemeinden ist "frei" in der Finanzierung ihrer Gemeindearbeit - also unabhängig vom Staat, ohne Kirchensteuern. Sie ist eine "evangelische" Gemeinde. Denn "evangelisch" bedeutet nichts anderes, als dass ein Mensch an das glaubt, was im Neuen Testament steht. Er nimmt den Gott der Bibel ernst und erfährt, dass Jesus Christus dem eigenen Leben neue Inhalte gibt.

Mitglieder einer Freien evangelischen Gemeinde möchten eine "Gemeinde" bilden und zwar so, wie sie das Neue Testament beschreibt. Zum einen ist Gemeinde eine Gemeinschaft von Menschen, die ihr "Ja" zu einem Leben mit Jesus Christus gegeben haben. Zum anderen leben diese Menschen in einer Gemeinschaft, in der einer für den anderen da sein möchte.

Woran wir glauben

Wer Mitglied einer Freien evangelischen Gemeinde ist, für den ist die Bibel Gottes Wort. In ihr steht, dass Gott eine persönliche Beziehung zu den Menschen haben möchte, weil er den Menschen als sein Gegenüber geschaffen hat. Gott hat für jeden eine Aufgabe, die sein Leben sinnvoll macht.

Gott liebt alle Menschen und lässt ihnen daher auch die Freiheit, an ihn zu glauben oder nicht. Im Missbrauch seiner Freiheit lehnt sich der Mensch gegen Gott auf. Er führt sein Leben nach eigenen Vorstellungen und fragt nicht nach dem, was Gott will. Das nennt die Bibel Sünde. Durch sie ist der Mensch von Gott hoffnungslos getrennt. Aber Gott hat gehandelt, um die Gemeinschaft mit dem Menschen wiederherzustellen. Er hat durch seinen Sohn Jesus Christus eine Brücke gebaut. Jesus starb für die Sünde am Kreuz, damit die Menschen wieder mit Gott leben können.

Wer zum Glauben an Jesus Christus kommt, sieht ein, dass er bisher falsch gelebt hat und bereut es. Ihm wird die Schuld vergeben. Er ist entlastet und frei. Ein Mensch, der an Jesus Christus glaubt, weiß: Gott ist da, er lässt den Menschen nicht los. Und Gott verspricht dem, der an ihm festhält, ein Leben über den Tod hinaus.
Das ist die Hoffnung der Christen. Mit Gott leben heißt auch, mehr von ihm wissen zu wollen. Darum lesen Christen die Bibel, und beten zu Gott. Wer Gott kennengelernt hat, möchte sich ihm zur Verfügung stellten und mithelfen, dass auch andere Menschen Gottes Liebe erfahren.

Was wir unter Gemeinde verstehen

Wenn ein Mensch anfängt, ernsthaft an Gott und Jesus Christus zu glauben, dann verändert sich sein Leben. Es bekommt eine neue Richtung mit neuen Inhalten. Dieser Glaube, durch den der einzelne ein bewusster Christ wird, führt ihn mit anderen Menschen zusammen, die diese Überzeugung teilen.
Auch sie bekennen sich zu ihrem Glauben an Jesus Christus und bilden so eine Gemeinschaft, eine Gemeinde. Auch Freie evangelische Gemeinden entstanden so.

Mitglied einer Freien evangelischen Gemeinde kann deshalb nur der werden, der glaubt und bekennt, dass Jesus Christus sein Herr ist und dessen Leben mit diesem Bekenntnis übereinstimmt. In der Regel wird diese persönliche Beziehung in einer bewussten Taufe vor Gott festgemacht und vor Menschen bezeugt, aber sie ist nicht Bedingung zur Mitgliedschaft.

Am Abendmahl können alle teilnehmen, die aus diesem Glauben leben. Im Abendmahl feiern wir den Tod Jesu Christi am kreuz als einzige bleibende Grundlage unseres Glaubens. Da Gott die Menschen, die an ihn glauben, mit unterschiedlichen Gaben beschenkt hat, sollten sie auch im Gemeindeleben zur Entfaltung kommen. Daher setzen sich viele in der Gemeindearbeit und in der Gottesdienstgestaltung ein.

Der Apostel Paulus vergleicht die Gemeinde mit einem Körper, der viele Körperteile hat. Jeder Körperteil hat eine Funktion. Er kann nicht ohne den anderen auskommen. Gemeinde ist Gemeinschaft miteinander und Gemeinschaft mit Jesus Christus. Wie finanzieren wir uns? Alle Arbeitsbereiche werden durch freiwillige Spenden der Mitglieder finanziert. Es wird keine Kirchensteuer erhoben.

Was ist der "Bund Freier evangelischer Gemeinden"?

Nun, auf den Punkt gebracht, könnte man sagen: gemeinsam sind wir stark und gemeinsam können wir unseren Glauben nach außen hin besser zeigen. Es gibt zur Zeit rund 400 Freie evangelische Gemeinden in Deutschland. Sie haben sich seit 1874 zum "Bund Freier evangelischer Gemeinden" zusammengeschlossen.
Dieser Bund will mehr sein als nur ein Zweckbündnis. In der für alle Freien evangelischen Gemeinden verbindlichen Verfassung heißt es: "Der Bund Freier evangelischer Gemeinden ist eine Lebens- und Dienstgemeinschaft selbständiger Gemeinden."

Über diesen Bund werden gemeinsame Aufgaben wahrgenommen, wie etwa die Ausbildung von Pastoren, die Gründung neuer Gemeinden und die Wahrnehmung diakonisch-sozialer Aufgaben im In- und Ausland. Freie evangelische Gemeinden wissen, dass sie nur ein Teil der weltweiten Gemeinde Jesu Christi sind und arbeiten deshalb, wo sich die Gelegenheit gibt, mit anderen Gemeinden und Kirchen auf der Grundlage der Deutschen Evangelischen Allianz zusammen.

Silke Janssen

 

Aktueller Leitungskreis 

Aktuell besteht die Gemeindeleitung aus folgenden Personen:

  • Manuela Becker

  • Frank Kepper

  • Ingo Kunz

  • Stefan Nix

  • Michael Rumpf

 

Zur Geschichte

Der Gründer

Die Freie evangelische Gemeinde Frohnhausen führt ihre Entstehungsgeschichte auf die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zurück. Nach der französischen Revolution (1789 bis 1799) mit all ihren Erschütterungen entstanden hin und her in Deutschland, so auch in unserer näheren Umgebung, Erweckungsbewegungen.
Zu nennen ist das Wittgensteiner Land und das Siegerland. Der Schuhmacher Johannes Waldschmidt (geboren am 4. Juni 1777) kam nach Siegen, wo er die dortigen Kreise der "Erweckten" kennenlernte und auch den persönlichen Glauben an Jesus Christus fand.
Johannes Waldschmidt
Nach Frohnhausen zurückgekehrt bezeugte er seinen Glauben und lud zu Versammlungen in seinem Hause ein. Die erste Versammlung fand wohl am 2. Weihnachtstag 1834 statt und rief einen nicht geringen Widerstand gegen die "Pietisten" hervor. Die Polizei schritt ein, und Johannes Waldschmidt und eine Frau namens "Polsche Lies" wurden verhaftet und im Dillenburger Gefängnis eingesperrt.

Die Anfänge

Johannes Waldschmidt war ein in der Heiligen Schrift gegründeter Mann. Er war einer, der Mission liebte und lebte. So kam es, daß er 1848 mit einigen Gläubigen aus dem Dillkreis den sogenannten "Missionshilfsverein" gründete.
Das erste Missionsfest fand 1849 in Dillenburg statt, das dritte 1851 in Frohnhausen. In dieser Zeit wurde Frohnhausen von einer besonderen Erweckung erfaßt.

Als der 1821 in Idstein im Taunus geborene Pfarrer Heinrich Anthes die Pfarrstelle in Frohnhausen übernahm, durfte Johannes Waldschmidt den "Philippusdienst" (vgl. Apostelgeschichte 8, 26-35) an ihm tun. Heinrich Anthes wurde zu einem begnadeten Zeugen des Evangeliums, sodaß nicht nur in Frohnhausen, sondern auch weit darüber hinaus seine evangelistische Botschaft gehört und geglaubt wurde.
Zum Leidwesen seiner treuen Freunde wurde er 1857, erst 37 Jahre alt, von seinem Herrn abgerufen. Zwei Jahre später folgte ihm sein geschätzter Bruder und Vater in Christo Johannes Waldschmidt in die himmlische Herrlichkeit. Die Versammlungen der Gläubigen fanden dann im Hause des Schneidermeisters Friedrich Schaffner (Hauptstraße 47) statt.

Ein Gemeindehaus muß her...

Gemeindehaus im Jahr 1959Im Winter 1882/83 brach eine weitere Erweckung in Frohnhausen aus, ohne daß das Evangelium in besonderer Weise verkündigt worden wäre. Das Haus des Friedrich Schaffner konnte die Besucher nicht mehr fassen, weshalb man sich entschloß, ein Vereinshaus zu bauen. Der Neubau wurde Ende 1883 errichtet, an derselben Stelle, wo heute noch das Gemeindehaus der Freien evangelischen Gemeinde steht. Aus juristischen Gründen wurde dieses Haus auf den Namen der Brüder Friedrich Schaffner, Johann Heinrich Müller und Julius Bretthauer ins Grundbuch eingetragen. Weitere Erweckungen gab es jeweils in den Jahren 1906/07, 1922/23 und auch in den Nachkriegsjahren.

Anschluß an den Bund der Freien ev. Gemeinden

Die innere Entwicklung der Gemeinschaft war freikirchlich geprägt. Die Lehre von der Gemeinde der Gläubigen, dem Mahl des Herrn als Gemeinschaftsmahl der an Jesus Christus glaubenden und der Glaubenstaufe fand stärkere Bedeutung.
Im Jahre 1936 kam es zu dem einstimmigen Beschluß, daß die Gemeinschaft den Namen “Freie evangelische Gemeinde” annehmen sollte, worauf die Aufnahme in den Bund Freier evangelischer Gemeinden beantragt wurde. Etliche der Gemeindemitglieder gehörten schon früher dem im Dillkreis vertretenen Bund an.

Evangelische Allianz

Seit Oktober 1971 gibt es in Frohnhausen eine örtliche Evangelische Allianz, bestehend aus Landeskirchlicher Gemeinschaft / CVJM, Christlicher Gemeinschaft (VMF), evangelischer Landeskirche und Freier evangelischer Gemeinde. In diesem Rahmen gab es schon viele gute Allianzgebetsstunden, Bibelabende und Evangelisationen. Auch ProChrist2000 wurde von der örtlichen Evangelischen Allianz als Trägerkreis veranstaltet.

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